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Photovoltaik und WLAN: Störungsquellen und Lösungsansätze

Photovoltaik-Anlagen und WLAN: Sind sie kompatibel?

Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) und WLAN-Netzwerke sind beide weit verbreitet und bieten zahlreiche Vorteile. Du fragst dich vielleicht, ob diese Technologien miteinander kompatibel sind und ob der Betrieb einer PV-Anlage Störungen deines WLANs verursachen kann.

Störungsmöglichkeiten

PV-Anlagen können in einigen Fällen WLAN-Störungen verursachen, da sie elektromagnetische Interferenzen (EMI) erzeugen können. Diese Interferenzen können durch Wechselrichter oder andere Komponenten der PV-Anlage verursacht werden.

Arten von PV-Anlagen, die WLAN-Störungen verursachen

Nicht alle Arten von PV-Anlagen verursachen WLAN-Störungen. Zentralwechselrichter, die mehrere PV-Module an die Stromversorgung anschließen, sind eher für solche Probleme bekannt. Mikrowechselrichter, die mit einzelnen PV-Modulen verbunden sind, verursachen in der Regel keine signifikanten Interferenzen.

Einfluss der Entfernung

Die Entfernung zwischen deinem WLAN-Router und der PV-Anlage spielt eine wichtige Rolle bei der Abschwächung möglicher Störungen. Je größer die Entfernung, desto geringer die Wahrscheinlichkeit, dass Interferenzen dein WLAN beeinträchtigen.

Ursachen für WLAN-Störungen durch Photovoltaik-Anlagen

Die Interaktion zwischen WLAN-Netzwerken und Photovoltaik (PV)-Anlagen kann zu Störsignalen im WLAN führen, die sich in langsamen oder instabilen Internetverbindungen äußern. Um diese Probleme zu beheben, ist es wichtig, die Ursachen dieser Störsignale zu verstehen.

Störende Faktoren in PV-Anlagen

PV-Anlagen bestehen aus mehreren Komponenten, die als Quelle für WLAN-Störungen fungieren können:

Wechselrichter

Wechselrichter sind Geräte, die den von den Solarmodulen erzeugten Gleichstrom in Wechselstrom umwandeln, der für die Verwendung im Haushalt geeignet ist. Bestimmte Arten von Wechselrichtern können hochfrequente elektromagnetische Störungen (EMI) erzeugen, die mit den von WLAN-Netzwerken verwendeten Frequenzen übereinstimmen und zu Interferenzen führen.

Solarmodule

Obwohl Solarmodule selbst keine EMI erzeugen, können sie als Reflektoren für EMI von anderen Quellen in der Umgebung fungieren. Dies kann die Stärke der EMI erhöhen und den störenden Effekt auf WLAN-Signale verstärken.

Verkabelung

Die Verkabelung in PV-Anlagen kann ebenfalls als Quelle für EMI fungieren. Lose oder beschädigte Kabel können Funkenüberschläge und andere elektrische Störquellen erzeugen, die WLAN-Signale beeinträchtigen können.

Auswirkungen der Entfernung

Auswirkungen der Entfernung zwischen WLAN und PV-Anlage

Die Entfernung zwischen der WLAN-Quelle und der PV-Anlage spielt eine entscheidende Rolle bei der Schwere der Störungen.

Je näher sich die beiden Systeme befinden, desto stärker können die Auswirkungen der EMI sein. In unmittelbarer Nähe einer PV-Anlage kann es zu erheblichen WLAN-Störungen kommen, die die Verwendung des Internets unmöglich machen.

Mit zunehmender Entfernung nehmen die Störsignale ab. In größerer Entfernung kann die EMI möglicherweise nicht mehr stark genug sein, um die WLAN-Signale signifikant zu beeinträchtigen.

Welche Arten von Photovoltaik-Anlagen verursachen WLAN-Störungen?

Nicht alle Arten von Photovoltaik-Anlagen verursachen WLAN-Störungen. Die Art der Anlage, die du hast, spielt eine entscheidende Rolle bei der Bestimmung der Wahrscheinlichkeit von Interferenzen.

Hocheffiziente Solarmodule

Hocheffiziente Solarmodule, auch als monokristalline oder polykristalline Solarmodule bekannt, sind für ihre hohe Effizienz bei der Umwandlung von Sonnenlicht in Strom bekannt. Sie können jedoch auch starke elektromagnetische Felder (EMF) erzeugen, die zu WLAN-Störungen führen können.

Wechselrichter

Wechselrichter sind ein wesentlicher Bestandteil von Photovoltaik-Anlagen. Sie wandeln den von den Solarmodulen erzeugten Gleichstrom (DC) in Wechselstrom (AC) um. Einige Wechselrichter können beim Betrieb hochfrequente Geräusche aussenden, die die WLAN-Signale stören können.

Powerline-Kommunikation (PLC)

PLC-Systeme verwenden die Stromleitungen deines Hauses, um Kommunikationssignale zu übertragen. Einige Photovoltaik-Anlagen verfügen über integrierte PLC-Systeme, um Daten an das Stromnetz zu senden. Diese Systeme können zu Interferenzen mit WLAN führen, da sie im selben Frequenzbereich wie WLAN-Router arbeiten.

Erdungsfehler

Erdungsfehler in einer Photovoltaik-Anlage können zu starken Stromspitzen führen, die elektromagnetische Störungen verursachen und WLAN-Signale stören können.

Ausrichtung der Solarmodule

Die Ausrichtung der Solarmodule kann einen Einfluss auf die WLAN-Störungen haben. Wenn die Module in der Nähe einer WLAN-Antenne aufgereiht sind, können sie als Reflektor für die WLAN-Signale wirken und zu Interferenzen führen.

Wie wirkt sich die Entfernung zwischen WLAN und PV-Anlage auf die Störung aus?

Die Entfernung zwischen deinem WLAN und der Photovoltaik-Anlage (PV-Anlage) spielt eine entscheidende Rolle für die Stärke der Störung. Je größer die Entfernung ist, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit einer Störung.

Ausbreitung der HF-Strahlung

PV-Anlagen erzeugen Hochfrequenzstrahlung (HF-Strahlung), die sich durch die Luft ausbreitet. Die Stärke der Strahlung nimmt mit zunehmender Entfernung ab. Folglich ist die Störung in unmittelbarer Nähe zur PV-Anlage am stärksten und nimmt mit zunehmender Entfernung ab.

Abstandsempfehlungen

Um WLAN-Störungen zu minimieren, wird empfohlen, einen Sicherheitsabstand von mindestens 10 Metern zwischen dem WLAN-Router und der PV-Anlage einzuhalten. Bei größeren PV-Anlagen oder bei besonders empfindlichen WLAN-Geräten kann es jedoch erforderlich sein, den Abstand zu vergrößern.

Auswirkung auf verschiedene Frequenzbänder

Die Auswirkungen der Entfernung variieren je nach verwendetem WLAN-Frequenzband. Höhere Frequenzbänder (z. B. 5 GHz) sind anfälliger für Störungen als niedrigere Frequenzbänder (z. B. 2,4 GHz). Daher ist es wichtig, den Sicherheitsabstand bei Verwendung von 5-GHz-WLAN zu vergrößern.

Weitere zu berücksichtigende Faktoren

Neben der Entfernung können auch folgende Faktoren die Auswirkung der Störung beeinflussen:

  • Größe der PV-Anlage: Größere PV-Anlagen erzeugen mehr HF-Strahlung.
  • Typ der PV-Anlage: Bestimmte Arten von PV-Anlagen (z. B. Dünnschichtmodule) erzeugen mehr HF-Strahlung als andere.
  • Hindernisse: Hindernisse wie Wände oder Bäume können die Ausbreitung von HF-Strahlung blockieren oder abschwächen.

Möglichkeiten zur Abschwächung von WLAN-Störungen durch Photovoltaik-Anlagen

Um WLAN-Störungen durch Photovoltaik-Anlagen zu vermeiden, kannst du verschiedene Maßnahmen ergreifen:

Verwendung von Filtersystemen

Eine effektive Methode ist die Installation von Filtersystemen. Diese Geräte werden zwischen WLAN-Router und PV-Anlage platziert und filtern störende Frequenzen heraus. Empfehlenswerte Produkte sind beispielsweise der Netgear Wi-Fi 6 Extender (EX7300) oder der TP-Link AX1800 Wi-Fi 6 Router (AX1800).

Optimierung der WLAN-Konfiguration

Du kannst auch die WLAN-Konfiguration optimieren, um Störungen zu reduzieren. Wechsle zu einem weniger frequentierten WLAN-Kanal (z. B. Kanal 1, 6 oder 11) und reduziere die Sendeleistung deines Routers, wenn möglich.

Physikalische Trennung von WLAN und PV-Anlage

Als letzten Ausweg kannst du versuchen, WLAN und PV-Anlage physisch zu trennen. Dazu kannst du entweder die PV-Anlage an einem anderen Ort aufstellen oder den WLAN-Router so weit wie möglich von der Anlage entfernen.

Verwendung von Filtersystemen

Wenn du WLAN-Störungen durch Photovoltaik-Anlagen minimieren möchtest, kannst du Filtersysteme einsetzen. Diese Geräte blockieren unerwünschte Frequenzen, die von PV-Anlagen ausgehen, und lassen nur die für dein WLAN benötigten Frequenzen passieren.

Passive Filter

  • Ferritringe: Diese kleinen Ringe, die um deine WLAN-Kabel gewickelt werden, absorbieren elektromagnetische Störungen.
  • Entstörfilter: Diese Geräte werden zwischen PV-Anlage und Wechselrichter installiert und unterdrücken hochfrequente Störungen.

Aktive Filter

Auswahl und Installation von Filtersystemen

Bei der Auswahl eines Filtersystems solltest du folgende Faktoren berücksichtigen:

  • Frequenzbereich: Das Filtersystem muss die von deiner PV-Anlage ausgehenden Störfrequenzen blockieren.
  • Dämpfung: Der Filter sollte die Störungen um einen ausreichenden Wert dämpfen.
  • Einfache Installation: Achte auf Filtersysteme, die einfach zu installieren sind, ohne technische Vorkenntnisse zu erfordern.

Die Installation eines Filtersystems kann die WLAN-Störungen durch deine PV-Anlage erheblich reduzieren. Allerdings ist es wichtig zu beachten, dass Filter nicht immer alle Störungen beseitigen können. In solchen Fällen musst du möglicherweise zusätzliche Maßnahmen ergreifen, wie z. B. eine Optimierung der WLAN-Konfiguration oder eine physikalische Trennung von WLAN und PV-Anlage.

Optimierung der WLAN-Konfiguration

Kanalwahl

Ein wesentlicher Faktor für optimale WLAN-Leistung ist die Wahl des richtigen Kanals. Da Photovoltaik-Anlagen WLAN-Signale stören können, solltest du versuchen, Kanäle zu wählen, die nicht durch diese Störungen beeinträchtigt werden. Auf der Website der Bundesnetzagentur findest du eine Übersicht der verfügbaren WLAN-Kanäle und deren Belegung.

Verschlüsselungsmethode

Die Wahl der Verschlüsselungsmethode kann ebenfalls Auswirkungen auf die Störungsempfindlichkeit deines WLANs haben. Moderne Verschlüsselungsmethoden wie WPA2 oder WPA3 sind in der Regel weniger anfällig für Störungen als ältere Methoden wie WEP.

Signalstärke und Reichweite

Überprüfe die Signalstärke und Reichweite deines WLANs. Sind diese zu gering, können Störungen durch Photovoltaik-Anlagen die Verbindung beeinträchtigen. Erhöhe gegebenenfalls die Signalstärke durch den Einsatz eines WLAN-Verstärkers oder optimiere die Positionierung deines Routers.

Firmware-Updates

Stelle sicher, dass die Firmware deines Routers auf dem neuesten Stand ist. Firmware-Updates können Fehler beheben, die die Störanfälligkeit deines WLANs verringern können. Überprüfe regelmäßig die Website des Herstellers nach neuen Updates.

MAC-Adressfilterung

Die MAC-Adressfilterung ermöglicht es dir, den Zugriff auf dein WLAN auf bestimmte Geräte zu beschränken. Dies kann Störungen durch unbekannte Geräte oder Geräte mit fehlerhafter Konfiguration reduzieren. Rufe die Einstellungen deines Routers auf und füge die MAC-Adressen deiner autorisierten Geräte zur Zulassungsliste hinzu.

Physikalische Trennung von WLAN und PV-Anlage

Arten der physikalischen Trennung

Eine wirksame Methode zur Beseitigung von WLAN-Störungen durch Photovoltaik-Anlagen besteht in der physikalischen Trennung der beiden Komponenten. Hierzu stehen dir verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung:

Abstandvergrößerung

Durch die Vergrößerung des Abstandes zwischen deinem WLAN-Router und der PV-Anlage kannst du die Störsignale minimieren. Je größer der Abstand, desto schwächer werden die Interferenzen. Falls möglich, positioniere deinen Router so weit wie möglich von der PV-Anlage entfernt, idealerweise in einem anderen Raum oder Gebäudeteil.

Abschirmung

Eine weitere Möglichkeit der physikalischen Trennung ist die Verwendung von Abschirmmaterialien. Mithilfe von Metallblechen oder -geweben kannst du eine Barriere zwischen deinem WLAN und der PV-Anlage errichten. Dies blockiert die Störsignale effektiv und sorgt für ein störungsfreies WLAN-Signal.

Verwendung von Richtantennen

Richtantennen sind eine weitere Option, um WLAN-Störungen durch PV-Anlagen zu minimieren. Diese Antennen konzentrieren die WLAN-Signale in eine bestimmte Richtung und reduzieren so die Überlappung mit den Störsignalen der PV-Anlage.

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